Schule und Frust wachsen

Der Schulneubau in der Hönower Siedlungserweiterung wächst ganz nach Plan. Unplanmäßig wächst dagegen der Frust bei den Anwohnern. Lärm, Dreck und Zerstörungen machen den meisten richtig zu schaffen.

Entnervt ist Gabriela Gumpert aus der Brandenburgischen Straße. „Jetzt wurden auch noch die Absicherungen für unsere Stellplätze in der Marderstraße umgefahren. Aber keiner will es gewesen sein“, berichtete die Hönowerin. Gleich die Absperrungen von vier Stellplätze waren platt, aber keiner hatte die Entstehung beobachtet. Die Betroffenen wendeten sich an den Bauleiter, der jede Schuld von sich schob und an das Grünflächenamt verwies. Aber auch die waren es laut Aussage nicht, brachten wieder die Fahrzeuge der Baustelle in den Fokus. „Mit Montage kostet das 200 Euro darauf bleiben wir wohl sitzen“, sagte Gabriela Gumpert. Von einer Reparatur sieht sie jedoch derzeit ab, weil beim Nachbarn die neue Absicherung ganze 14 Tage gehalten hat, bis sie wieder umgefahren wurde.

Vom Balkon ruft eine ältere Frau: „Sind Sie von der Zeitung?“ und zeigt auf die Kamera. Ein ruhiges Plätzchen wurde ihr beim Umzug in eine seniorengerechte Wohnung nach Hönow versprochen, nun erlebt sich das Baugeschehen direkt vor der Haustür. Andere Passanten gesellen sich schnell dazu. Der trockene Sommer war eine Katastrophe, die Staubentwicklung war enorm, und die versprochenen Wässerung und Reinigung der Straßen blieb völlig aus, beschweren sie sich. Auch fühlen sie sich nicht mitgenommen, bekommen manchmal Hinweise wie auf Wassersperrungen erst am selben Tag. „Es ist hier ein sensibles Wohngebiet, da darf man wohl mehr Sensibilität beim Umgang mit den Anwohnern verlangen“, sagte ein älterer Mann mit ernster Miene. Seiner Tochter ist in Berlin ähnliches widerfahren, doch haben da Bürgerinformationstafeln rechtzeitig auf Arbeiten hingewiesen, einen Überblick über das Geschaffte offenbart und zu regelmäßigen Führungen und Gesprächsrunden eingeladen. „Da fühlte man sich ernst und mitgenommen und hat mehr Verständnis für das Baugeschehen vor der Haustür aufgebracht“, sagte der Hönower. „Vielleicht sollte hier mal gezeigt werden, wie der Neubau begrünt werden soll, denn vom Grün wurde durch den Bau ja mehr als genug kaputt gemacht“, sagte eine dazugekommen Passantin. Mehr Bänke, Sitzmöglichkeiten und Hundetoiletten wünschen sich die anweisenden Hönower und die baldige Fertigstellung des Schulneubaus.

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