Gemeindevertreter vorgestellt: Andrea Timm (SPD)
Steckbrief Andrea Timm
Wohnhaft in Hoppegarten – OT Ravenstein seit 1998
Beruf: Volkswirtschaftlerin, freiberuflich Musikerin
Alter: 56 Jahre
Hobbys: Chor der Humboldt Universität, Andrea Timm & Band, Schreiben, Garten, Motorrad, selbstständige Theatermalerin
Um zu erklären wie ich zur Kommunalpolitik gekommen bin, reicht meine berufliche Entwicklung seit der Wendezeit im Grunde aus. Seit 1990, also zwei Jahre nach meinem Diplom als Volkswirtin (DDR-Planwirtschaft) arbeitete ich in einer Rechtsaufsichtsbehörde im Bereich der Sozialversicherung. Diese Behörde ging mit dem Regierungsumzug nach Bonn – ich durfte in Berlin bleiben und in eine andere „Behörde“ wechseln. Nur war es im Grunde keine Behörde sondern die Bundespolitik – Bundestagsverwaltung oder Fraktionen. Ohne selbst Mitglied der SPD zu sein wechselte ich also 1999 zur SPD-Bundestagsfraktion, in der ich noch heute arbeite. Da die SPD für mich die einzige Partei war, der ich mein, in der Wende erschüttertes, Vertrauen geben konnte, gab es für mich keine andere Fraktion als Alternative. Seit einigen Jahren bin ich nun auch selbst Mitglied der SPD und der Übergang in die Kommunalpolitik – ausgehend von der Mitarbeit im Ortsverein der SPD – war ein fließender. Hier kamen sowohl Neugier als auch etwas „Einsicht in die Notwendigkeit“ zusammen. Das Leben in Hoppegarten mit gestalten zu können, schien mir sehr viel greifbarer, als die Bundespolitik, die mich tagtäglich seit Jahren beruflich begleitet. Ich beantworte Bürgerbriefe aus allen Zweigen der Sozialpolitik. Wo die Menschen in Deutschland der Schuh drückt, weiß ich recht genau. Wo die Bürger in Hoppegarten der Schuh drückt, lerne ich seit kürzerer Zeit. Leider habe ich in der Kürze der Zeit auch etwas Ernüchterung erfahren.
Vieles bei uns in Hoppegarten scheint aus meiner Sicht regelrecht auf der Stelle zu treten. Ich kann es immer wieder aufs Neue nicht fassen, wie sehr parteipolitisches Gerangel Einzelner vernünftige Beschlüsse in der Gemeindevertretung blockiert. Die Rolle des Bürgermeisters wird mir von Sitzung zu Sitzung unverständlicher. Hier bei uns scheint alles komplizierter zu sein, als anderswo. Entscheidungen dauern ewig, Veränderungen gehen extrem langsam, obwohl die Grundidee alle einmal geeint hat. Das beste Beispiel ist der Schulneubau in Hönow. Und es scheint einfach niemanden wirklich zu stören, dass durch die Blockadehaltung einer Partei und Einzelner hier die Gelder in den Gulli geflossen sind. Wenn ich die Möglichkeit habe, für Veränderungen in Hoppegarten zu sorgen, die das Leben hier verbessern und bürgernah sind, die den Menschen Vertrauen geben, dann wäre das ein lohnendes Ziel für mich. Ich bin weder Bürokrat noch großer Finanzexperte – ich bin eher praktisch und kooperativ, suche nach einfachen Lösungen, vermittle gern und streite mich ausgesprochen ungern – das kann gut sein für die Arbeit in dieser Gemeindevertretung.
Eine Prognose für Hoppegarten in zehn Jahren – viel Grün, ein ausgeprägtes eigenständiges ländliches Flair – ein eigenes Gymnasium – ein Schwimmbad mit Neuenhagen – gute Anbindung in die City – ein komfortables Radwegenetz – schnelles Internet – und eine bessere Streitkultur in der Gemeindevertretung, als ich sie am Mittwoch in meiner ersten Sitzung als Gemeindevertreterin erleben musste – eine lange Wunschliste also.
Andrea Timm
Gemeindevertreterin/Mitglied im Ausschuss für Bildung
Erste Stellvertreterin im Ortsverein der SPD Hoppegarten
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