Wie geht es weiter auf dem KWO-Gelände?
Jetzt ist es amtlich, das ehemalige KWO-Gelände am S-Bahnhof Hoppegarten ist in den Schulentwicklungsplan des Kreises als Standort einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe bestätigt worden. Pro Hoppegarten sprach mit Bürgermeister Sven Siebert darüber.
Herr Siebert, auf die Entscheidung haben Sie lange hingefiebert …
Ja, natürlich, wir haben das KWO-Gelände unter der Prämisse erworben, dass dort eine Schullandschaft entsteht. Seltsam für mich war, dass in der Beschlussvorlage als Zeitfenster 2030/31 angegeben war. In der Fragestunde habe ich darauf hingewiesen, dass wir mit der Fertigstellung 2024/25 geplant hatten. Landrat Gernot Schmidt machte sich daraufhin unseren Vorschlag zu eigen und dem Änderungsantrag wurde auch vom Kreistag in der Abstimmung gefolgt.
Ist es in der Kürze der Zeit überhaupt zu schaffen?
Es ist ein ambitioniertes Ziel, keine Frage. Aber es geht darum, dass wir jungen Menschen aus der Region eine bestmögliche Ausbildung auf ihrem Lebensweg mitgeben wollen. Dafür ist der Fertigstellungstermin ein Muss. Zusammen mit dem Landkreis und allen anderen Partnern werden wir es schaffen.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir werden jetzt in das Genehmigungsverfahren eintreten und einen Bebauungsplan für das Gebiet schaffen. Ich sehe da großen Konsens in der Gemeindevertretung, bei dem Thema rücken wir zusammen wie nur irgendetwas, das will doch jeder, haben die Gespräche im Vorfeld ergeben.
Welche Kosten kommen da auf die Gemeinde zu?
Für die Finanzierung der Schule ist der Landkreis in der Pflicht. Ich gehe davon aus, dass in der Haushaltsplanung des nächsten Jahres die Mittel bereitgestellt werden. Die Baukosten kann ich nur schwer einschätzen. Aber wenn wir von einer sechszügigen Schule reden, also Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, kann man geschätzt 40 Millionen Euro veranschlagen. Was sonst noch auf dem Gelände Platz finden wird, das muss jetzt im politischen Prozess besprochen werden.
Es gibt Überlegungen, dass neben der Oberschule ab Klasse sieben auch der Grundschulteil der Lenné-Schule auf dem KWO-Gelände angesiedelt werden sollte …
Derzeit laufen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an den vorhandenen Gebäuden der Lenné-Schule. Wenn wir da ein Ergebnis haben, werden wir sehr deutlich und sehr schnell mit der Gemeindevertretung entsprechende Beschlüsse herbeiführen, was wir jetzt an Neubauten und Sanierungen am Standort vornehmen. Uns ist allen klar, dass das jetzt schnellstmöglich passieren muss. Die Bedarfe sind da. Aber ich glaube, so ein exponierter Ort an der Bahn sollte eher einer weiterführenden Schule vorbehalten bleiben.
Gibt es bereits einen Termin für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung?
Diese Prüfung wird noch im ersten Halbjahr abgeschlossen sein. Nach der Sommerpause werden wir die Ergebnisse der Gemeindevertretung präsentieren und dann daraus resultierend unsere Schlüsse ziehen. Bis Ende 2024 wollen wir das Thema Grundschule in Dahlwitz-Hoppegarten erfolgreich abgeschlossen haben.
Es wird erzählt, dass die Gemeinde derzeit dabei ist, alle am KWO-Gelände anliegenden Grundstücke zu erwerben. Stimmt dies und wenn ja, warum?
Ja, wir führen derzeit Gespräche mit den Eigentümern. Es gibt Grundstücke, die in der Frage der Bebauung und vor allen Dingen der verkehrlichen Anbindung bei der Erschließung des Geländes eine Rolle spielen können. Es gibt derzeit nur zwei Zuwegungen zum Gelände. Das liegt auch daran, dass es dort eine besondere Topografie gibt, wie z. B. der steile Anstieg von der Lindenallee. Damit wir uns möglichst viele Möglichkeiten der Entwicklung offen halten können, eruieren wir gerade die Lage.
Wie wird bei der Planung weiter vorgegangen?
Es wird einen städtebaulichen Wettbewerb geben. Daran will sich auch der Landkreis finanziell beteiligen. Wir möchten uns möglichst viele Ideen für die Gestaltung holen.
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