Nachgefragtes Infoangebot für Kriegsflüchtlinge
Der Gemeindesaal in Hoppegarten war voll, als Bürgermeister Sven Siebert die eingeladenen ukrainischen Kriegsflüchtlinge mithilfe eines Dolmetschers begrüßte. Etwa 100 Menschen, darunter auch Gastfamilien, freiwillige Helfer und Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen in Hoppegarten waren dem Aufruf der Gemeindeverwaltung gefolgt. „Wir wollen den geflüchteten Ukrainern die Möglichkeit bieten, sich über die verschiedenen Hilfsangebote einen Überblick zu verschaffen. Gleichzeitig sollen auch alle Beteiligten ins Gespräch kommen und vielleicht neue Angebote ins Leben rufen“, sagte Siebert zum Zweck der Veranstaltung.
Die Gemeindeverwaltung hatte verschiedene Stände aufgebaut. Allgemeine Informationen über die Gemeinde und deren Hilfsangebote waren ebenso dank vieler freiwilliger Übersetzer vor Ort zu bekommen wie Ratschläge für die Betreuung in den Kitas und Schulen. Weiterhin wurden Möglichkeiten aufgezeigt, um am gesellschaftlichen Leben in Hoppegarten teilnehmen zu können.
Im Foyer hatten Sozialarbeiter der Gemeinde verschiedene Betätigungsmöglichkeiten für Kinder aufgebaut, damit sich die Eltern in Ruhe beraten lassen konnten. Das meist gezeichnete Objekt der Kinder auf Papier und Stoffbeuteln war das Friedenssymbol in den Farben Blau und Gelb.
Auch der Landkreis hatte eine Informationsstelle eingerichtet. In erster Linie erkundigten sich dort Gastfamilien und solche, die es noch werden wollen, über die genauen Modalitäten der Unterbringung.
Sven Siebert nannte Zahlen zu den Flüchtlingen von Ende März. Demnach waren 1333 Ukrainer, davon 500 Kinder, offiziell im Landkreis registriert. Davon leben derzeit 88 Menschen in Hoppegarten, 36 sind Kinder.
Erste ukrainische Kinder besuchen bereits die Kitas und Schulen. Nach den Osterferien wird mit noch mehr Schülern gerechnet. Offene Spieletreffs in Kindereinrichtungen der Gemeinde, Kita Kinderkiste und Hort Schatztruhe, wurden gut angenommen, berichtet Kerstin Dittrich, Leiter der Kita Kinderkiste. Eine Erzieherin mit ukrainischen Wurzeln wirkt der Sprachbarriere entgegen, sodass dort eine gute Verständigung möglich ist. Derzeit werden Deutschkurse organisiert, um den Ukrainern die Verständigung zu vereinfachen.
Auffällig wird bei Gesprächen, dass die meisten Kriegsflüchtlinge nicht mit einem schnellen Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine rechnen. Viele Fragen hatten Integration zum Thema und so manch einer kann sich vorstellen, in Deutschland sesshaft zu werden.
In einer privaten Initiative bietet Andreas Flörke an jedem Freitag von 12 bis 14 einen Begegnungstreff im Haus der Generationen für Flüchtlinge, Gastfamilien und Helfern an.
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