Inselhüpfen mit Ilonka
Bei strahlendem Sonnenschein starteten am 18. Oktober 37 Senioren der Hönower Volkssolidarität zu ihrer Fahrt nach Ostfriesland. Leider gab es auf dem südlichen Berliner Ring einen unfreiwilligen Stopp der Verkehrspolizei, weil ihnen unser Bus für eine Verkehrs-
kontrolle sympathisch war. Aber dank Herrn Beeses guter und umsichtiger Fahrweise holten wir die Zeit schnell wieder ein und konnten nach einem verspäteten Frühstück Celle besichtigen. Wunderschön restaurierte Häuser und mit einiger Mühe konnten wir auch an den Häusern die goldverzierten Lebensweisheiten in Althochdeutsch aus dem 18. Jahrhundert entziffern, die uns Gottvertrauen, Redlichkeit, Ehrlichkeit und unterwürfige Bescheidenheit nahelegten, aber auch Glück für Haus und Familie erhofften.
Nach einem Abendessen und Frühstück am folgenden Tag mit Sekt und Lachs in unserem Hotel „Schützenhaus“ in Jever empfing uns Ilonka, ein echtes friesischen Mädchen mit ungarischem Vornamen zu drei Tagen Inselhüpfen und Informationen zu ihrer Heimat. Wir erfuhren, warum an vielen Ortsnamen „…siel“ zu finden ist, über einstmaligen Reichtum der Städte durch Handel und Schifffahrt, aber auch über das beschwerliche Leben der Friesen in ständiger Angst vor Sturmfluten und anderen Wetterkapriolen, und dass erst der Tourismus zu Wohlstand verhalf.
Mit liebenswürdiger Ironie spottete sie beim Darbringen von Friesenwitzen über ihre Landsleute und ermahnte uns, nicht zweimal den Nordgruß „moin“ zu sagen, sonst würde man schon bei den etwas wortkargen Friesen als „Schwätzer“ gelten.
Norderney stand am Sonnabend auf dem Programm. 1797 wurde die Insel das erste Nordseeküstenbad und gilt auch heute noch als die „Besondere“ mit Spielbank, FKK-Strand und Kurpromenade, aber nicht mehr mit dem Norddeichradio.
Die zweite Insel auf unserer Reise war Langeoog, deren Vergangenheit von Armut und naturbedingten Schicksalsschlägen gezeichnet war und die die Insel sogar im 19. Jahrhundert in zwei Hälften zerrissen hatte. Die berühmteste Langoogerin war Lale Andersen, deren Denkmal am Brunnen vor dem Wasserturm zu finden ist. Unter Ilonkas Führung nahmen einige von uns an einem Strandspaziergang teil, anderen weniger mobilen mit Rollatoren und Rollstuhl, zeigte sie später noch einige Sehenswürdigkeiten, bis wir uns nach einem zünftigen Picknick von der Insel verabschiedeten.
Da waren sich alle einig: Eine gelungene Kurzreise, dank der Organisation durch Bustouristik Beese und Angelika Wiese, unsere Vorsitzende.
Wilhema Hübchen
Kommentar verfassen