Hinter der Plane geht es voran – der Kaiserbahnhof

Die Bauarbeiten am Kaiserbahnhof gehen fast unbemerkt weiter, so dass bis November 2018 genau das dort entsteht, was die bedruckte Plane verspricht. Zumindest hat Bürgermeister Karsten Knobbe nun erstmals auf der Sitzung der Gemeindevertretung diesen Termin als offizielle Fertigstellung genannt. Auch gaben die Gemeindevertreter grünes Licht für Arbeiten an Heizung, Sanitär und Lüftung in Höhe 199 000 Euro sowie 150 000 Euro für Elektroarbeiten. Dabei handelt es sich um eine grundsätzliche Gebäudeausstattung, die für eine spätere Nutzung des Kaiserbahnhofes noch angepasst werden kann.


Hinter der Plane werkeln derzeit Zimmerer und Maurer an der alten Fachwerkfassade. Die Schwierigkeiten dabei sind, dass zwar vieles im Vorfeld untersucht wurde, aber so ein altes Bauwerk immer wieder mit neuen Geheimnissen aufwartet. Die sind jedoch nicht immer positiver Art, weiß der Meister der Zimmerei Rösch, Jens Pannasch, zu berichten: „Manche Balken entpuppen sich erst nach kompletter Freilegung und bei genauerem Betrachten als morsch, so dass wir da stets oft erst kurzfristig über den Fortschritt der Arbeiten entscheiden können“.  Dicke Leimholzbalken werden nebenbei per Kran Millimetergenau in das Gebäude bugsiert, die dann die Querbalken für die neue Decke bilden sollen. Eine weitere große Herausforderung ist die Abstimmung der Gewerke. So muss vieles der alten Fassade abgestützt und gesichert werden, bevor neue Balken eingezogen werden können. Das muss dann auch genau in den Arbeitsplan der Maurer passen, die das Fachwerk wieder ausmauern. „Das klappt eigentlich recht gut“, erklärte Maurer Axel Schmidt vom Baubetrieb Schiewe. Vorrangig suchen sie aus dem Berg an alten Ziegelsteine noch brauchbare Exemplare heraus, die dann wieder fachgerecht in das Ständerfachwerk eingepasst werden. Nicht immer haben sie solche Spezialaufträge lässt Uwe Falkenhagen wissen, doch mit viel Eifer und Sorgfalt sind sie dabei. Fast schon zärtlich sieht es aus, wenn die beiden mit Pinsel und Fugenkelle einem ausgemauertem Abschnitt den letzten Schliff verpassen.
„In erster Linie wollen wir so viel wie möglich altes Material erhalten. Doch es muss den strengen Sicherheitsrichtlinien entsprechen“, erklärte Angela Hertel, zuständige Mitarbeiterin der Bauverwaltung. Graffiti-Reste auf den historischen Mauersteinen werden dann mit der gelben Fassadenfarbe übermalt und bilden am Ende mit den neuen Ziegeln ein einheitliches Fassenden-Bild.

 

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