Einsatz bei der Jungfernfahrt – neues Feuerwehrfahrzeug in Münchehofe

Ein kleiner feierlicher Akt war es am Freitagabend für die Münchehofer Feuerwehr, als Bürgermeister Karsten Knobbe Ortswehrführer Oktay Jens Wache den Schlüssel zum neuen Löschfahrzeug übergab. Ein riesiges Aufatmen war jedoch bei den Münchehofern zu hören, wurde genau dieser Moment doch schon lange herbeigesehnt.
„Seitdem ich 2013 die Leitung der Ortswehr übernommen hatte, habe ich für ein neues Auto gekämpft“, berichtete Oktay Jens Wache. Mal fehlte der Gemeinde das Geld, mal standen wichtigere Dinge an und dann gab es auch Unverständnis, warum so eine kleine Ortswehr mit gerade mal 20 Aktiven ein fast 190 000 Euro teures mittleres Löschfahrzeug (MLF10/6) braucht. „Alles vergessen, das neue Fahrzeug ist da“, strahlte Oktay Jens Wache.

Das neue Fahrzeug

„Nackt“, also ohne Ausrüstung, kam das neue Auto in Münchehofe an und hatte doch schon den ersten Einsatz hinter sich. „Auf der Autobahn gab es einen Unfall mit zwei Lkw. Wir standen im Stau und die vorbeifahrende Polizei hat uns aufgefordert zu folgen. Als wir ankamen, war aber schon alles aufgeräumt“, erklärte Gemeindewehrführer Jens Jochinke, der zusammen mit zwei Feuerwehrkameraden das Fahrzeug aus dem sächsischen Mühlau abholte. Zwei Schläuche hatten sie dennoch dabei: „Ich würde mir blöd vorkommen, wenn irgendwo was brennt und wir können nicht mal löschen“, begründete Oktay Jens Wache. Und so unrecht hatte er ja nicht.
Wasser war jedenfalls genug an Bord. 1000 Liter fasst der Tank, 200 Liter mehr als der alte. Eine vollautomatische Pumpe ist eingebaut und das war es auch schon mit der Feuerwehrausrüstung. „Es stand zur Debatte ob ein stärkeres Fahrzeug oder komplett ausgestattet. Wir haben uns für das Auto entschieden, die Ausrüstung haben wir ja“, erklärte der Ortswehrführer. So bringt das Fahrzeug 220 PS und sogar mit Allradantrieb auf Gelände und Straße.
„Na Kalle“, antwortete Oktay Jens Wache nach kurzem Überlegen auf die Frage, ob das neue Auto einen Spitznamen bekommt. Gewidmet war er Karl Rieke, bis März Chef der Partnerwehr Münchehof, Stadtteil vom niedersächsischen Seesen. Mit einer achtköpfigen Delegation waren sie extra zu diesem Anlass angereist. „Kommt jederzeit gesund von den Einsätzen zurück“, wünschte er allen Anwesenden bei einer kurzen Ansprache, unter ihnen auch die beiden anderen Hoppegartener Ortswehren.
Das neue Auto ist kein Vergleich zu dem, wie die Münchehofer Feuerwehr-Vorfahren seinerzeit noch zum Einsatz ausgerückt sind. War es bei der ersten gefundenen Erwähnung vom 6. April 1837 noch eine defekte Schwengelpumpe wurde schon bald nach der offiziellen Gründung am 3. September 1934 eine Motorspritze angeschafft. Mit einem Traktor eines Bauern ging es dann in den 50er-Jahren zum Brandherd. Hinten dran ein Tragkraftspritzenanhänger und die Kameraden folgten schnellen Schrittes oder per Drahtesel.

der Granit

1969 bauten die Münchehofer aus zwei Lkws Granit in Eigenregie einen Mannschaftstransporter zusammen. Dazu waren unter den Sitzbänken auf der Ladefläche Schläuche verstaut, die schon während der Fahrt ausgelegt werden konnten. Bis zum Ende der DDR hielt dieses Fahrzeug durch, dann löste es ein Robur Baujahr 1972 ab, der die Kameraden vor eine Herausforderung stellte. Der Aufbau war zu hoch, das Kfz passte nicht in das Gerätehaus. Zwei vertiefte Fahrspuren mit beweglicher Stahlabdeckung waren schließlich die patente Lösung.
1999 wollte der Robur nicht mehr, ein neues Fahrzeug musste her. Es wurde ein Löschfahrzeug LF 16 Baujahr 1985. Jedoch war der Mercedes kurz vorher generalüberholt worden. 32 Jahre hat das alte Münchehofer Löschfahrzeug mittlerweile auf dem Buckel und gehört noch lange nicht zum alten Eisen. „Wir möchten, dass die Jugendfeuerwehr dieses Fahrzeug übernimmt so auch eine gewisse Verantwortung kennenlernt“, erklärte Jens Jochinke. Gleichfalls steht dann so im Bedarfsfall auch ein weiteres Löschfahrzeug der Hoppegartener Feuerwehr zur Verfügung.
Nun soll bald das Münchehofer Gerätehaus wachsen und ein Mannschaftstransporter wird benötigt. „Auch das werden wir schaffen“, sagte Oktay Jens Wache und niemand wird daran wirklich zweifeln.

 

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