Eine Bücherzelle steht in Birkenstein

Bereits wenige Tage nachdem in Birkenstein die Buchtausch-Telefonzelle an der Ecke Straße des Friedens/Mittelstraße in Betrieb gegangen ist, kann der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Wilfried Goercke ein positives Fazit ziehen. „Seitdem ist die Bank hier eigentlich immer gut besucht. Einige lesen, andere ruhen sich aus – irgendwie ist jetzt mehr Leben an der Ecke.“

Ende voriges Jahres kam der Birkensteiner Jörg Molks auf die Idee, dass seine Telefonzelle doch für jedermann Bücher beherbergen kann. Unweit, im Berliner Raum, gibt es viele dieser öffentlicher Bücherschränke. Man kann sich Bücher ausleihen, einfach mitnehmen oder auch ausgelesene Bücher vorbei bringen. „Wir haben bei der Gemeindeverwaltung vorgesprochen und sind da auf offene Ohren gestoßen. So haben wir das Fundament und den Stromanschluss bekommen. Nochmal vielen Dank an alle“, sagte Wilfried Goercke. Jörg Molks kümmerte sich um die Ausstattung der Bücherzelle und im August war alles dann soweit fertig.

Ausleihen, Entnahme oder Neuzugänge sollten am normalen Bedarf und vorhandenem Platz ausgerichtet sein, erklärte Wilfried Goercke. Etwas Bedenken hat er schon, dass vielleicht manch einer ganze Büchersammlungen dort entsorgen möchte. „Aber man kann sich ja nicht allem Neuen verschließen, nur, weil man Befürchtungen hat. Sonst würde es ja gar keinen Fortschritt geben“, erklärte der Chef der Birkensteiner Siedler.

Gerade in dem Moment kam Sabrina Zwanziger mit einem Schwung Kinderbücher vorbei. „Die sind alle noch gut und ich denke, dass da auch andere Kinder ihren Gefallen dran finden werden“, sagte die Birkensteinerin. „Kinderbücher gehen schnell weg, die sind mächtig gefragt“, bestätigte Wilfried Goercke. Ansonsten sind alle Medien gern gesehen, DVD‘s, CD‘s, Spiele und eben Bücher aller Genres.

Als Konkurrenz zur Gemeindebibliothek sieht er die Bücherzelle nicht. „Bibliothekarin Regina Steinert hat angeboten, dass wir ausrangierte Bücher bekommen können. Außerdem kommen so mehr Birkensteiner wieder mit Büchern und lesen in Berührung, vielleicht auch künftige Bibliotheksnutzer“, sagte Wilfried Goercke.

Geplant ist, dass nachts die Tür verschlossen ist. Denn erste Schmierereien im Innern der Zelle gab es schon. Dazu soll ein Zeitschloss eingebaut werden. Aber das gestaltete sich bislang nicht so einfach, Hilfe ist dabei gern gesehen. Vielleicht kann die grüne Ecke, die übrigens von der Siedlergemeinschaft in Eigenverantwortung gepflegt wird, auch ein heimlicher gesellschaftlicher Mittelpunkt des Gemeindeteils werden. Ideen gibt es, dort eine Infotafel zu installieren und vielleicht noch Sitzmöglichkeiten bereitzustellen. Auch die Pro Hoppegarten wird in Zukunft dort ausliegen, für jedermann zum Mitnehmen.

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