Dabei für das Bürgerwohl
Stefan Radach ist seit 20 Jahren Ortsvorsteher von Dahlwitz-Hoppegarten
Als Stefan Radach 1995 ein Grundstück in Birkenstein erwarb, um mit Frau und zwei Kindern zwei Jahre später in die eigenen vier Wände zu ziehen, da ahnte er nicht, was das Leben noch alles für ihn bereithalten sollte.
Als Birkensteiner muss man Mitglied in der Siedlergemeinschaft sein, meinte sein Nachbar Gerhard Albig. Das tat Stefan Radach auch und schnell wurde er dort zu einer festen Größe. Als 2003 die Gemeindegebietsreform aus drei (Dahlwitz-Hoppegarten, Hönow und Münchehofe) eins (Hoppegarten) machte, meinten Ingrid Ott und Dieter Schatte, dass die Siedlergemeinschaft doch im neuen Ortsbeirat Dahlwitz-Hoppegarten vertreten sein sollte. So kam es, dass Stefan Radach dafür nominiert und gewählt wurde.
Doch es sollte „schlimmer“ kommen. Bei der ersten Sitzung des Ortsbeirats im November 2003 kandidierten drei der sieben Mitglieder für den Vorsitz. Stefan Radach bekam drei Stimmen und die anderen jeweils zwei. Es musste für die absolute Mehrheit eine Stichwahl her. Also loste Amtsdirektor Klaus Otto mit zwei Streichhölzern einen Gegenkandidaten aus, der bei der Wahl aber unterlag. Seitdem gibt es nur einen Ortsvorsteher in Dahlwitz-Hoppegarten, eben Stefan Radach.
Eine Verwechslung mit Folgen
Wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Eigentlich hieß anfänglich die genaue Bezeichnung Ortsbürgermeister. Dann trug es sich zu, dass in Berlin-Hellersdorf Dagmar Pohle als Stadtbezirksbürgermeisterin gewählt wurde. „Beim Antrittsbesuch des Bürgermeisters Klaus Ahrens meinte Frau Pohle zu ihm, dass sein Amtskollege, der Hönower Bürgermeister, bereits da war. „Das ging ja nun gar nicht“, erzählt Stefan Radach über die Aufregung von damals. Denn Hönow war ein anderer Ortsteil und hatte wie Dahlwitz-Hoppegarten nur einen Ortsbürgermeister. Im Laufe des Jahres wurden dann brandenburgweit aus Ortsbürgermeistern Ortsvorsteher, um Verwechslungen zukünftig zu vermeiden.
Stefan Radach kommentierte ein einschneidendes Erlebnis so: „Im Jahr 2004 verliebte sich meine damalige Frau in einen anderen Mann und ich heiratete die Gemeinde Hoppegarten.“ Denn mit der Zeit zeigte es sich, dass die wichtigen Entscheidungen durch die Gemeindevertretung beschlossen werden und der Ortsbeirat eine beratende Funktion hat. Aus diesem Grund kandidierte er erfolgreich für die Gemeindevertretung.
So gestaltete Stefan Radach auch maßgeblich die Gemeinde Hoppegarten mit. Nicht alle demokratisch gefassten Entscheidungen trug er mit, aber stets begründete er seine Meinung, die er dem Wohl der Bürger unterstellte.
In seiner politischen Arbeit faszinierten ihn die Gründerjahre: „Die ersten Jahre unter Vorsitz von Rainer Storch waren wohl die Erfolgreichsten in der Geschichte. Im wilden Baugebiet der Hönower Siedlungserweiterung schafften er und Klaus Ahrens Ordnung mit Hilfe eines Bebauungsplans. Auch das super ausgebaute Gewerbegebiet in Dahlwitz-Hoppegarten bildete die finanzielle Grundlage der weiteren Gemeindeentwicklung.“ Dabei erwähnt er Frau Dr. Winter und den damaligen Landrat Gunter, die die Entwicklung maßgeblich und nicht ohne finanzielles Risiko vorantrieben.
Kaum ein Tag vergeht, an dem Stefan Radach nicht unterwegs ist zu Seniorengeburtstagen in seinem Ortsteil. Dies sind etwa 360 Anlässe im Jahr und es waren rund 7.000 Jubiläen in den letzten 20 Jahren. Die Seniorenarbeit liegt Radach persönlich am Herzen, umso mehr schmerzt es ihn, dass sich Ortsgruppen der AWO und Volkssolidarität auflösten. Ein besonderes Anliegen waren Stefan Radach auch die Partnerschaften zu Iffezheim und Rezpin. Egal ob es die gegenseitigen Besuche waren oder Hilfe gebraucht wurde.
Die Menschen sind wichtigstes Augenmerk bei seiner kommunalpolitischen Arbeit. Das sind keine Worthülsen, sondern gelebte Realität. Überall ist Stefan Radach zu finden, wo Hilfe gebraucht wurde.
Feuerwehr und Bildung sind sehr wichtig
„Als sehr wichtige Bereiche sehe ich die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr und die Betreuung und Bildung unserer Kinder. Allen Beteiligten gehört mein größter Respekt“, erzählt er. Aber auch Kritik an der derzeitigen Situation äußert Radach: „Die Ausrichtung unserer Schulen ist nicht zufriedenstellend. Hier muss gemeinsam mit dem Landkreis eine schnelle Lösung auf dem KWO-Gelände gefunden werden.“
Im nächsten Jahr stehen wieder Kommunalwahlen an. Ob er selbst nochmal antritt, diese Entscheidung ist noch nicht getroffen. „Allen Kandidaten möchte ich mit auf den Weg geben, dass die Einwohner sie wählen, um sich für ihre Interessen einzusetzen. Nur gemeinsam mit Verwaltung und den ehrenamtlichen Abgeordneten ist eine weitere positive Entwicklung möglich.“
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