Alles singt im Gemeindesaal
Mehr als 200 Gäste waren am Sonntagnachmittag in den Gemeindesaal zum 2. Chorsingfest des Vereins für Volksfeste Hoppegarten gekommen. „Das ist das Beste, was man bei dem schlechten Wetter machen kann“, begrüßte der Dahlwitz-Hoppegartener Ortsvorsteher, Stefan Radach, die Besucher. „Ordentlich viel Musik“, hatte Andreas Eißrig, Vorsitzender des Vereins für Volksfeste, im Vorfeld versprochen und mit fünf Chören Wort gehalten.
Kommt wieder in Schwung
Den Anfang machten die Jüngsten, der Schulchor der Lenné Schule – die Lenné Singer. „Wir sind heute durch Grippe ziemlich stark dezimiert, aber es hat doch super geklappt“, sagte Manuela Gerlach, die gute Seele des Chores, ziemlich erleichtert nach dem Auftritt. Nur mit Widerwillen und mächtig viel Applaus hatte das Publikum die Schüler nach ihren frisch-frechem Auftritt von der Bühne gehen lassen. „Vor einem Jahr sah es noch so aus, als ob der Chor sich auflösen würde, aber mit viel Werbung kommt es jetzt wieder in Schwung“, erklärte Manuela Gerlach.
Demnächst Operette
Schunkelstimmung kam im Saal bei den „Tulpen aus Amsterdam“ der Oldi-Singers auf. 28 sangesfreudige Birkensteiner hat Chorleiter Wolfgang Scharffenberg mittlerweile um sich geschart, doch nicht alle sind derzeit aktiv. „Unser ältestes Mitglied wird demnächst 92“, erzählte er am Vortag seines 82. Geburtstages. Etwa 160 Lieder verschiedene Genres haben die Oldies in ihrem Repertoire und hinter vorgehaltener Hand verriet Wolfgang Scharffenberg: „demnächst wagen wir uns auch mal an Operette“.
Zartes Röslein
Ein Raunen ging durch den Saal, als danach der Gemischte Chor Hoppegarten die große Bühne fast ausfüllend betrat. „Trotzdem fehlen noch einige unser 44 Mitglieder“, berichtete die Vereinschefin Gertraud Stieber. Für den verhinderten studierten Chorleiter Nils Jensen schwang Sopranistin Tanja Lorenz den Taktstock. Das zärtlich fast gehauchte „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ der Hoppegartener – eine zu Boden fallende Stecknadel wäre wohl einem Erdbeben gleich gekommen.
Stimmgewaltige Männer
Danach folgte Sangeskraft dreier Männerchöre. Den Anfang machte Eiche 1877 aus Fredersdorf. Die Uraufführung ihres „Fredersdorfer Sängergruß“ und die eher lustige „Hochzeit der Frösche“ honorierte das Publikum mit viel Beifall. Daran sparten die Gäste auch nicht beim Neuenhagener Männerchor Frohsinn. Mit dem „Walzer Nr. 2“ von Dmitri Schostakowitsch, von Wolfgang Gruner speziell für die Neuenhagener adaptiert, landeten sie einen Hit des Nachmittags. Den Abschluss bestritt der Hoppegartener AWO-Chor „Die lustigen Rentnersleut“. Vom Gefangenenchor aus Giuseppe Verdis Nabucco bis zum beschwingten Bora, Bora – die Hoppegartener verpassten dem Nachmittag den krönenden Abschluss.
So unterschiedlich das Repertoire der Chöre ist, ein Thema verbindet alle: sangesfreudige Mitglieder dringend gesucht.
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