Töpferhof Hönow öffnet die Pforten
Viel mehr als nur eine Keramikwerkstatt ist der Töpferhof Hönow, auch wenn er diesen Namen bis Ende August trug. Da gehörte er noch zur Jugendwerkstatt Hönow, jetzt betreiben Roswitha Kramm und Karsten Sauer den Töpferhof in Eigenregie.
„Es stand aus finanziellen Gründen zur Debatte, die Werkstatt ganz zu schließen. Das wollten wir nicht zulassen“, erklärte Roswitha Kramm diesen Schritt. Seit einigen Jahren leitete sie die Geschicke der damaligen Keramikwerkstatt. Seit klein auf kam die heute 64-Jährige immer wieder mit der Töpferei in Berührung und kann aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen.
Karsten Sauer ist der Mann im Haus. „Es ist tatsächlich so, ich kümmere mich um das ganze Drumherum, töpfern kann ich nicht wirklich“, erklärte der Diplom-Informatiker augenzwinkernd. So hält er die beiden Brennöfen und die gesamte technische Ausstattung in Schwung.
Im Angebot der Töpferwerkstatt sind verschiedene Kurse. Kommen kann jeder, der sich bislang nur mit dem Gedanken des Töpfern herumgeschlagen hat, aber auch fortgeschrittene Künstler des Fachs. „Bei uns zahlt man keine teuren Kursgebühren, sondern die tatsächliche Teilnahme“, erklärte Roswitha Kramm. „Also keine langen Bindungspflichten, sondern wirklich nur, wenn man in der Werkstatt ist“, fügte sie hinzu.
Die Renner sind verschiedene Gartenkeramiken, gefolgt von Vasen und anderen dekorativen Stücken fürs Heim. Da ist ein fast ebenbürtiges Abbild des wohlgenährten Lieblingspudels entstanden, wie auch filigraner Schmuck oder ganze Häusernachbildungen von 70 cm Größe.
Aktuell sind schon viele Weihnachtsgeschenke im Entstehen, wie die Tannenbäume von Familie Gutke aus Berlin Mahlsdorf. „Das ist für die Oma“, erklärte Mutter Alexandra Gutke leise, während Leona und Lucas konzentriert Hand anlegen. Die familiäre Atmosphäre ist es, die individuelle Beratung, die die Drei nun immer wieder kommen lässt.
Auch Gisela Raschke kommt seit Jahren in die Werkstatt. „Dabei sind auch Freundschaften und soziale Kontakte entstanden, die man auch nicht mehr missen möchte“, erklärte sie, während sie eine ziemlich unverwechselbare Obstschale entwirft.
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