Stauanlagen sind wieder in Betrieb

Das Erpetal ist zu jeder Jahreszeit natürlich schön. Foto: Klaus Manthe

Durch kluges Wassermanagement gelingt es, Oberflächenwasser in der Region zu halten

Das Erpetal lädt Besucher zu jeder Jahreszeit zum Spaziergang ein. Im Winter wirken schneebedeckte Bäume und Sträucher wie Fabelwesen aus alter Zeit.


Auch wenn 2024 ein relativ feuchtes Jahr war, täuscht das nicht darüber hinweg, das steigende Temperaturen, lange Trockenperioden, sinkende Wasserstände und trockenfallende Gewässer im Einzugsgebiet auch im NSG „Erpetal“ mit seinen offenen Wiesenlandschaften ein zunehmendes Problem werden können. Der „Vogelherd“, ein Brutrevier für viele Wasservögel, u.a. dem Eisvogel und Laichgewässer für Amphibien drohte 2022 völlig auszutrocknen. Dabei fließen täglich rund 35 Tm³ biologisch gereinigtes Abwasser der Kläranlage Münchehofe auf der begradigten Erpe im Eiltempo in Richtung Nordsee vorbei.

Und da waren alte, nicht mehr intakte Grabenstauanlagen aus den siebziger Jahren, die früher den Wasserhaushalt der Wiesen regulierten. Wie lässt sich also Wasser zurückhalten und für die gestresste Natur nutzen? Dieser Frage stellten sich mehrere Mitglieder der Ortsgruppe Hoppegarten um Klaus Manthe und Jürgen Ebeling. Kann man die alten Stauanlagen wieder nutzbar machen? In einer beispielhaften unbürokratischen Zusammenarbeit zwischen NABU-Ortsgruppe, dem Nabu-Regionalverband mit der ideellen und finanziellen Unterstützung und dem Wasser- und Bodenverband „Stöbber-Erpe“ ist es gelungen, die alten Stauanlagen wieder zu ertüchtigen. Mit den Grabenstauanlagen ist es möglich, Teile der Erpetalwiesen und den „Vogelherd“ ganzjährig stabil mit Wasser zu versorgen. Froschkonzerte und zahlreicher Nachwuchs, auch beim Eisvogel waren aller Mühen wert.


Und auch zur Wasserqualität gibt es sehr gute Nachichten. Im Klärwerk Münchehofe werden gegenwärtig von den Berliner Wasserbetrieben zwei neue Reinigungsstufen zur Elimination von Stickstoff und Phosphor gebaut, die das Algenwachstum begrenzen und bald in Betrieb genommen werden. Nach deren Inbetriebnahme ist dann auch die Renaturierung der Erpe ein realistisches Ziel.
Wir haben in Hoppegarten mit dem Naturschutzgebiet und der Erpe einen Schatz, den es zu bewahren gilt, damit der Besuch auch in Zukunft zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis ist.

Jürgen Ebeling

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