Von „Klein Moskau“ bis zum Roman

Mehr als 100 Teilnehmer lauschen Geschichten bei der 11. Hönower Nachtwanderung

Hönow, deine Bürger, so war die 11. Nachtwanderung durch den Hoppegartener Ortsteil überschrieben. Sah es zunächst nach einer übersichtlichen Teilnehmerschar aus, füllte sich in kürzester Zeit der Hof der Dorfstraße und die liebevoll geschmierten Stullen aus dem frisch gebackenen Brot fanden reißenden Absatz.
Zunächst gab der ehemalige ehrenamtliche Bürgermeister von Hönow (1993 bis 2003), Wolfgang Schüler, einige Erlebnisse aus seiner Amtszeit zum Besten. So auch, wie er als falscher Wolfgang unabsichtlich eine Geburtstagsrunde narrte oder ein anderes mal ein Jubilar, der vor Aufregung vergaß seine Hose anzuziehen, als der Bürgermeister zum Gratulieren kam.
Beim Gang zur Kirche erklärte Zimmerermeister Günter Wolf geschichtliche Zusammenhänge, vom Schloss, das eigentlich gar keines war, und vom Mangel an Baumaterial, dem das „Schloss“ zum Opfer fiel.
In der Kirche war kaum noch Platz, um eine Stecknadel fallen zu lassen. In einem Video hatte Professor Eckhard Menzel vom Arbeitskreis Hönower Ortsgeschichte im Verein der Gartenfreunde Hönow viele Fakten von alteingesessenen Hönower Familien zusammengetragen und von Menschen, die von den Kriegswirren in den Ort verschlagen wurden. Seit 1696 lassen sich Ahnen der Familie Richter in Hönow nach verfolgen, auch die Köbkes sind seit Generationen dort ansässig.
„Klein Moskau“ hieß die Siedlung an der Autobahn, in der Aussiedler nach Ende des 2. Weltkrieges untergekommen sind und die Zühlkes haben mal das Zollhaus bewohnt, das zu dem Zeitpunkt keines mehr war und heute nicht mehr gegenüber der Aral-Tankstelle steht.
Die Nachtwanderung endete im alten Roman, der ehemaligen Gaststätte neben der Jugendwerkstatt. Anja Gerhardt-Habicht hat daran viele Jugenderinnerungen und will dort ein Hostel daraus machen. Doch das ist eine andere Geschichte: „eine unendliche“, denn bis heute hat sie dafür keine Baugenehmigung.

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