Villen-Colonie für Laubenpieper

Münchehofe feiert am 27. und 28. September 650 Jahre Münchehofe
Der Hoppegartener Ortsteil Münchehofe wird in diesem Jahr 650 Jahre alt. So lange ist die erste Urkundliche Erwähnung des Ortes her. Die Mitglieder des Kulturvereins „Grünes Tor“ Hoppegarten haben mit viel Engagement geschichtliche Fakten zusammengetragen. Ein Teil dieser Arbeit ist hier zur Geschichte Münchehofes zu lesen.

März 1906.
Foto: Kulturverein Grünes Tor
Berlin hat sich im 19. Jahrhundert zu einer Großstadt entwickelt. 1900 lebten in der deutschen Hauptstadt fast zwei Millionen Menschen. Rings um Berlin wurden Gartenkolonien gegründet. Dieser Trend kam den Bauern der Dörfer am Rand der Großstadt sehr gelegen. Sie, die seit der vollständigen Rezession im Laufe des 19. Jahrhunderts nun Eigentümer der Ländereien waren.
Die östlichen Nachbarorte Schöneiche und Klein-Schönebeck hatten es vorgemacht. Dort sind Äcker und Wälder parzelliert worden. Der Verkauf der Grundstücke an Bauwillige und Investoren florierte. Das müsste doch auch in Münchehofe gelingen.
Es war der Bauer Bredereke, welcher einen Teil seines Ackers (ca.15 ha) zur Anlage der „Villen-Colonie Neu-Friedrichshagen“ verkaufte. Wie die Parzellierungskarte von 1905 ausweist, wurde das Gebiet in 103 Parzellen aufgeteilt, wobei die meisten eine Fläche von etwa 1200 m² aufwiesen. Bis heute hat sich an dieser Aufteilung nur wenig geändert. Östlich der Triftstraße zwischen Spritzenhaus und „Sandkuten“ sind der Sportplatz und einige Parzellen später dazugekommen. Der Verkauf der einzelnen Grundstücke wird sich einige Jahre hingezogen haben.
Die ersten Siedler waren fast ausschließlich Laubenpieper, die ihren ständigen Wohnsitz und Arbeitsplatz in Berlin hatten. Feste Wohngebäude entstanden erst etliche Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und das auch nur sehr sporadisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Wohnungsknappheit, in deren Folge viele Lauben zu festen Wohnunterkünften umfunktioniert wurden. Zu DDR-Zeiten war höchstens die Hälfte der Grundstücke auch fest bewohnt – der Rest waren Lauben. Die entstandenen Häuser waren meist einfache schmucklose Einfamilienhäuser. Es gab in der Hauptstraße lediglich zwei größere Bauten, die man als Zweifamilienhäuser bezeichnen könnte. Der ursprünglich deklarierte Anspruch „Villen-Colonie“ wurde bei Weitem nicht verwirklicht.
Erst nach der Wende 1990 setzte eine rege Bautätigkeit ein – heute ist beinahe jedes Grundstück mit einem Einfamilienhaus bebaut.
Hartmut Geister
Kulturverein „Grünes Tor“
Das Festprogramm zu 650 Jahre Münchehofe ist auf Seite 6 zu finden.
Festprogramm zu 650 Jahre Münchehofe
Sonnabend, 27. September (Reitrevier Münchehofe):
10.30 Uhr Einlass – 11 bis 12.45 Uhr Ponyreiten und Kutschfahrten – 13 Uhr Beginn und Eröffnung durch den Ortsbeirat und Bürgermeister der Gemeinde Hoppegarten – 14 bis 22.30 Uhr Kulturprogramm für „Jung und Alt“: 14.15 bis 14.45 Uhr „Gemischter Chor Strausberg e.V.“ – 14.45 bis 15.30 Uhr Quartett „4 Violin“ – 15.30 bis 16.15 Uhr „Kinder- und Jugendtanzensemble Neuenhagen e.V.“ – 16.15 bis 17.15 Uhr „Clown Denny“ – 17.15 bis 18 Uhr „DJ Bernd“ (Musik zum Tanzen) – 18 Uhr bis 20 Uhr „Talk mit Silly“ – 20 bis 21 Uhr „DJ Bernd“ (Musik zum Tanzen) – 21 bis 22.30 Uhr „Duo Noah & Nele Lachmund“
Sonntag, 28. September (Schulplatz und Dorfkirche):
13 bis 14.45 Uhr Geschichtlicher Abriss zu Münchehofe verbunden mit Rundgang und Besichtigung der Dorfkirche, Eröffnung mit Zeitzeugen in der Dorfkirche – 14.45 bis 15.30 Uhr Gemeinsames Kaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen – 16 bis 17.30 Uhr „Festgottesdienst und Konzert“ in der Dorfkirche zu Münchehofe (Festtagsgottesdienst mit Pfarrerin i.R. Lüthke; Das „Raymund-Dapp-Ensemble“ spielt Barockmusik).
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