Hönower Jugendwerkstatt mit weiblichem Führungsduo
Seit Anfang des Jahres leiten zwei Frauen die Geschicke der Jugendwerkstatt Hönow. Der bisherige Geschäftsführer, Johannes Köckeritz, trat aus persönlichen Gründen von diesem Amt zurück. Das neue Führungsduo, Anja Pleinert und Rebecca Milde, sind jedoch keine Neulinge in Hönow. Die 41-jährige Anja Pleinert ist wie ihre Kollegin, die 28-jährige Rebecca Milde, schon seit Jahren in die Arbeit der Jugendwerkstatt fest eingebunden.
Am Arbeitsspektrum der Jugendwerkstatt wird sich indes nichts ändern, bestätigten beide. Seit 1994, damals noch in der Nähe des U-Bahnhof Hönow, ist die offene Jugendarbeit ein Kerngebiet des eingetragenen Vereins. Dabei hat sich über die Jahre das Angebot verbreitert. Ein Teil ist die Zusammenarbeit mit den Hoppegartener Schulsozialarbeitern, um ganz gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Jugendlichen eingehen zu können. So sind Lebensräume in Hoppegarten entstanden, die als Kommunikations-, aber auch als Rückzugsorte durch die Heranwachsenden genutzt werden.
Seit diesem Jahr ist die Jugendwerkstatt auch für die Kontaktsozialarbeit in Neuenhagen zuständig. Dabei helfen die in Hoppegarten gesammelten Erfahrungen weiter.
Am Standort Hönower Dorfstraße haben sich im Laufe der Zeit etliche Angebote etabliert. An drei Tagen in der Woche öffnet der Jugendclub seine Pforten, der von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt wird. Zusätzliche Themennachmittage, davon auch einer speziell für Mädchen, haben bereits einen festen Besucherstamm. Dabei bestimmen die Heranwachsenden maßgeblich das Programm mit und werden in der Ausgestaltung auch selbst gefordert. Seit etwa einem Jahr ist die Hönower Jugendwerkstatt auch Zielort der Ausflüge von Kinder- und Jugendgruppen aus der Region. Verschiedene Betätigungsmöglichkeiten werden vor Ort für Gruppen angeboten.
Einen großen Raum in der Arbeit der Jugendwerkstatt nehmen aber auch Angebote ein, die vom Jugendamt angefordert werden. Ambulant werden Familien in verschiedenen Bereichen des Lebens beraten sowie trainiert und erfahren Hilfe in Notsituationen.
Für ihre tägliche Arbeit haben die zehn Mitarbeiter der Jugendwerkstatt sozialpädagogische sowie psychologische Ausbildungen absolviert, sind mediatorisch geschult und werden fachspezifisch stetig weiter gebildet, wie Anja Pleinert erklärte.
Den meisten Hoppegartenern ist die Jugendwerkstatt über die beiden öffentlichen Feste bekannt. Daran wird sich nichts ändern, bestätigte Anja Pleinert, auch in diesem Jahr wird mit dem Walpurgisfeuer in den Mai hinein gefeiert und auch das Adventsfest wird es in altbewährter Form am Standort Hönower Dorfstraße geben.
Doch auch noch weitere Herausforderungen liegen vor dem weiblichen Führungsduo. So ist die Bausubstanz in der Hönower Dorfstraße teils schon ziemlich marode, Sanierungen sind notwendig, aber einfach zu teuer. „Seit Jahren haben sich die finanziellen Förderungen für unsere Arbeit nicht erhöht, der Aufwand, auch der für den Standort hier, ist aber immens gestiegen“, erklärte Anja Pleinert. Arbeit gibt es genug, sogar weitere Mitarbeiter werden benötigt, aber der finanzielle Rahmen lässt es einfach nicht zu, bemerkte die Geschäftsführerin. Tariflohn für die Mitarbeiter wäre ein Traum, obwohl die Auftraggeber aus dem öffentlichen Raum kommen.
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