Ein Kreuz gedenkt an Opfer
Geschichten und Informationen zu 650 Jahre Münchehofe
Bei einem Bombenangriff auf Münchehofe im April 1945 kamen vier Menschen ums Leben. Zwei Soldaten konnten anhand der Erkennungsmarken identifiziert werden. Es handelt sich um Friedrich Pansold und Werner Meyer. Einer der Unbekannten trug eine Reichsarbeitsdienstuniform. Alle vier wurden auf dem Friedhof in Münchehofe beigesetzt. Friedrich Pansold und Werner Meyer bekamen je einen kleinen roten Gedenkstein mit ihrem Namen. Die beiden anderen erhielten einen Stein mit der Aufschrift „unbekannt“.
Um die Grabpflege kümmerten sich anfangs Margarete Sickmann und später dann viele Jahre Siegrid Helmreich geb. Bornemann, die am Dorfanger wohnte.
Vor einigen Jahren kam es zu Unstimmigkeiten zur Grabpflege zwischen Siegrid Helmreich und der Friedhofsverwaltung. Daraufhin entfernte Siegrid Helmreich die drei Gedenksteine und lagerte sie auf ihrem Grundstück. Nachdem sie verstorben war und der Sohn Björn Schreiber das Grundstück verkaufen wollte, holte ich die Gedenksteine zurück auf den Friedhof. Leider konnte der dritte Stein mit der Aufschrift unbekannt nicht mehr aufgefunden werden.
Auf Initiative des Vorstandes des Fördervereines der evangelischen Kirchgemeinde Schöneiche, des Gemeindekirchenrates Schöneiche und Frau Müller aus Schöneiche wurden der Friedhofsverband sowie die Gemeinde Hoppegarten ersucht, die Kriegsgräberstätte neu zu gestalten und wieder zu pflegen.
Nachdem das Grab 2023 eine neue Einfassung erhalten hatte, regte ich auf der Mitgliederversammlung im April 2024 an, ein Holzkreuz aufzustellen, damit eindeutig zu erkennen ist, dass es sich um eine Kriegsgräberstätte handelt. Die Idee wurde unterstützt und Mittel im Haushalt dafür eingeplant.

Anregungen zur Gestaltung des Holzkreuzes erhielten wir von Michael Schwarzbach, der sich bereit erklärte, ein Eichenholzkreuz anzufertigen. Die Keramiktafel gestaltete die Keramikwerkstatt Hönow.
Die feierliche Einweihung der neu gestalteten Kriegsgräberstätte erfolgte am 13. Juli 2025 im Anschluss an das Sommerkonzert in der Münchehofer Dorfkirche.
Der Vorsitzende des Fördervereines der evangelischen Kirchengemeinde Herr Kirchner hielt eine Gedenkrede. Stellvertretend gedachte er auch der Münchehofer Bürger, die als Soldaten im II. Weltkrieg gefallen sind. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Anne-Kathrin Seidel und Susanne Mayer, die das Lied „Sag mir wo die Blumen sind“ auf dem Friedhof spielten. Es war eine sehr bewegende Veranstaltung, an der ca. 70 Personen teilnahmen.
Walter Masche
AG Ortsgeschichte Münchehofe
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