Cyberangriff auf Hoppegarten

Sprichtwörtlich in letzter Sekunde wurde das Kabel in der Gemeindeverwaltung gezogen, um einen Cyberangriff zu entgehen. Foto: Pro Hoppegarten

Interne IT-Infrastruktur der Verwaltung wurde vom Netz genommen

Ein massiver Cyberangriff hat die Gemeindeverwaltung Hoppegarten am 10. August schwer getroffen. Unbekannte nutzten eine Sicherheitslücke, um in das Netzwerk einzudringen. Noch in derselben Nacht wurde die gesamte IT-Infrastruktur vom Netz genommen, um eine Verschlüsselung oder Löschung von Daten zu verhindern. Das Landeskriminalamt ermittelt und arbeitet eng mit der Verwaltung zusammen.
Nach ersten Einschätzungen konnten durch das schnelle Eingreifen schwerere Schäden vermieden werden. Dennoch war die Verwaltung ab dem 11. August tagelang praktisch lahmgelegt: Die E-Mail-Kommunikation war gestoppt, Schnittstellen zu Banken und Behörden blockiert, im Einwohnermeldeamt konnten Ausweisdokumente nicht ausgestellt werden. Zwar blieb die telefonische Erreichbarkeit bestehen, doch viele Bürgerdienste waren nur eingeschränkt möglich.
Das Krisenmanagement wurde in einer Sitzung kontrovers diskutiert. Vertreter von SPD und CDU kritisierten, dass Bürgermeister Sven Siebert während des Angriffs im Urlaub war und forderten mehr Präsenz in Ausnahmesituationen. Siebert wies die Vorwürfe zurück und betonte, unmittelbar nach seiner Rückkehr im Rathaus gewesen zu sein. Er verwies auf den Krisennotfallplan und das Fachwissen seiner Fachbereiche. Fachbereichsleiterin Sina Dähne unterstrich, dass nur durch das sofortige Abschalten der Systeme größerer Schaden abgewendet werden konnte.
Inzwischen konnten zentrale Bereiche wiederhergestellt werden: Der digitale Postverkehr, das zentrale Behördenpostfach, Zahlungsverkehr und Telefonie laufen wieder. Einschränkungen bestehen derzeit nur noch bei Ausweisbestellungen über die Bundesdruckerei. Diese sollen nach Angaben der Gemeindeverwaltung bis Mitte September wieder möglich sein.

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